Ralf Lange hat nach vielen Jahren an der Spitze des VSV Fortuna Göltzschtal einen würdigen Abschied erfahren. Er wird im Hintergrund und als Trainer weiter am Ball bleiben.
Von Ralf Wendland
Eigentlich kann man sich den VSV Fortuna Göltzschtal ohne Ralf Lange gar nicht vorstellen. Doch nach 45 Jahren Volleyball will der Auerbacher, der als Gymnasiallehrer Sport und Geografie unterrichtet, jetzt etwas kürzer treten und hat sein Amt als Vereinspräsident daher in jüngere Hände abgegeben. Doch einfach so gehen lassen? Nein. Die Auerbacher Volleyballer haben ihrem langjährigen Chef einen ordentlichen Abschied bereitet und am Freitagabend nach der Vorstandssitzung eine Party in der Halle am Schlossplatz organisiert.
Die Überraschung ist gelungen. Ralf Lange war sichtlich gerührt. Aus den Händen seines Sohnes Jonas Lange hat er ein T-Shirt überreicht bekommen, auf dem das Kürzel VSV speziell für ihn definiert ist: Volleyball Sport Visionär. Das war der heute 60-jährige all die Jahre. Er war dabei, als sich 2004 die Volleyball-Teams aus dem Göltzschtal zum VSV zusammengeschlossen haben. Zuvor war Lange Abteilungsleiter Volleyball beim SV Fortuna Auerbach.
Das Einmaleins der Sportart hat Ralf Lange beim bereits verstorbenen Gerhart Uhlig, dem Urvater des Volleyballs, gelernt. Uhlig war es, der vor 54 Jahren den Volleyball-Sport ins Göltzschtal brachte. "Er hat mich inspiriert, mit Jugendlichen zu arbeiten und er hat mir das vorgelebt, was ich selbst dann auch Jugendlichen vorgelebt habe im Verein", erzählt Lange.
Kontakt zum Volleyball hatte er schon früh: "Das, was wir heute Beach-Volleyball nennen, habe ich als Kind und Jugendlicher kennengelernt. Ich habe es als angenehm empfunden, in Binz auf Rügen am Strand Volleyball zu spielen, im Sand die Bälle zu erhechten und zu baggern." Ralf Lange hatte ein sportliches Idol, denn in Binz gab es ein Kennenlernen mit Fußballer Jürgen Croy. Der Zwickauer war Nationaltorwart in der DDR. Mit Jürgen Croy hat er zusammen Volleyball gespielt. Lange sagt: "Für mich war es einer der besten Fußballer und ein Mensch mit sozialem Hintergrund, dem ich gern nachgeeifert habe."
Ralf Lange hat nie jemandem Steine in den Weg gelegt, selbst dann nicht, als gute Spieler den Verein verlassen haben, um sportlich neue Herausforderungen in höheren Ligen zu suchen. Es sind zahlreiche Sportler durch seine Schule gegangen. André Klingbeil hat es sogar bis in die 2. Bundesliga geschafft. Ralf Lange, der selbst als Aktiver bis zur Stadtliga Berlin gespielt hat, was vergleichbar ist mit der Bezirksliga, hat den Volleyball-Sport im Vogtland geprägt.
Den Staffelstab gab er jetzt an Edwina Hellwich weiter, die künftig als Präsidentin fungieren wird. Konrad Bormann und Jonas Lange stehen ihr als Stellvertreter zur Seite. Ganz loslassen kann Ralf Lange nicht: Er begleitet die Vorstandsarbeit im Hintergrund weiter: "Es sind viele bürokratische Dinge zu bewältigen, die noch ausgeführt werden müssen in diesem Jahr. Ich versuche, dem Vorstand die Fettnäpfe aus dem Weg zu räumen", schmunzelt der langjährige Präsident. Sportlich ist Ralf Lange weiter als Trainer der Jahrgänge 2007/2008 aktiv. Zudem will er im Rahmen seiner Möglichkeiten versuchen, eine neue Mannschaft in der U 12 aufzubauen.